Orffs Carmina Burana vereint Schwabens Beste: Einzigartiges Gemeinschaftsprojekt mit drei Aufführungen für begabte Musiker
20.05.2005 12:03 h | Eventartmedia
zurück

Orffs Carmina Burana vereint Schwabens Beste

Einzigartiges Gemeinschaftsprojekt mit drei Aufführungen für begabte Musiker

Augsburg/Marktoberdorf/Schwabmünchen (jm).

Musikalischer Hochgenuss und Begabtenförderung der besonderen Art: Wenn am 9., 10. und 12. Juni in Marktoberdorf, Augsburg und Schwabmünchen die berühmte Carmina Burana von Carl Orff als Orchesterfassung für Schlagwerk, Bläser und zwei Flügel erklingt, zeigen die begabtesten Jungmusiker Schwabens, was in ihnen steckt. Die musikalische Leitung haben Robert Blank (Carl Orff Chor Marktoberdorf), Alfons Brandel (Hochschule für Musik Nürnberg-Augsburg) und Andrea Lidl von der Schülerakademie Schwaben.

Mit insgesamt 200 Mitwirkenden zählt das Gemeinschaftsprojekt, an dem neben dem Vokalensemble der Schülerakademie Schwaben und Solisten sowie dem Kammerchor der Hochschule für Musik Nürnberg-Augsburg auch der Carl Orff Chor Marktoberdorf und die Bläserphilharmonie Wertingen beteiligt sind, zu den größten Musikproduktionen, die Schwaben je gesehen hat. Die jüngsten Beteiligten sind gerade mal zehn Jahre alt und stammen aus dem Dritt- und Viertklass-Jahrgangschor der Grundschule Leitershofen.

Die drei Carmina-Burana-Aufführungen, die am 9. Juni in Marktoberdorf (Modeon), am 10. Juni in der Augsburger Kongresshalle und am 12. Juni in der Stadthalle Schwabmünchen Musikfans aus nah und fern anlocken sollen, bilden das ehrgeizige Jahresabschlussprojekt für das 'Junge Vokalensemble' der Schülerakademie Schwaben, die sich aus den begabtesten Schülern der schwäbischen Gymnasien zusammensetzt. Die Schüler sollen mit zwei Konzerten im Jahr über den Schulalltag hinaus stimmlich gefördert werden.

Nach dem erfolgreichen Chorkonzert in der Barfüßerkirche in Augsburg treten die Talente nun erstmals in einem musikalischen Großprojekt zusammen mit Künstlern der Hochschule für Musik Nürnberg-Augsburg auf.

'Dieses Projekt ist wirklich einzigartig für Schwaben, vor allem, weil wir so viele Talente der unterschiedlichsten Alterstufen zusammen auf die Bühne bringen. Das wird für jeden ein unvergessliches Erlebnis werden und eine ungeheuere Motivation, seine Begabung weiter auszubauen', erklärt Professor Bernhard Tluck, Prorektor der Hochschule für Musik Nürnberg-Augsburg. Tluck freut sich, 'dass wir mit diesem Projekt jungen Menschen die klassische Musik erfahrbar und greifbar machen können.'

Der mit 40 Aktiven am Projekt beteiligte Kammerchor der Hochschule Nürnberg-Augsburg wurde im Jahr 1997 gegründet. Seither hat er in jedem Studienjahr eine Reihe von Werken der großen a-cappella-Chorliteratur erarbeitet und wirkte bei mehreren Oratorienprojekten der Hochschule mit. Die Mitglieder des Kammerchors rekrutieren sich dabei in erster Linie aus den Studiengängen Kirchenmusik, elementare Musikpädagogik und Gesang.

Die Bläserphilharmonie Wertingen stellt gleich 50 Mitwirkende für das schwäbische Carmina-Burana-Projekt. Die jungen Musikerinnen und Musiker im Alter von 15 bis 25 Jahren nehmen als Orchester regelmäßig an Wettbewerben teil. Sie wurden bereits viermal hintereinander Bayerischer Meister und landeten Deutschlandweit jeweils unter den Top fünf.

Für die 30 Beteiligten des Carl-Orff-Chors Marktoberdorf ist bereits der Name Programm. Sie haben zum Teil achtstimmige Orff-Werke im Repertoire und waren quasi prädestiniert, am gesamtschwäbischen Orff-Projekt teilzunehmen.

Möglich geworden ist dieses Projekt nur durch die Impuls Finanzmanagement AG (Gersthofen), die mit der Bereitstellung des Risikokapitals im vierstelligen Bereich diese Konzerte unterstützt.

Karten für die Aufführungen gibt es bei allen CTS-Ticketstellen, den Service-Centern der Augsburger Allgemeinen und Allgäuer Zeitung und im Internet unter www.eventtim.de

 

Weitere Informationen:

EVENTARTMEDIA GMBH, Depotsraße 7 1/3, 86199 Augsburg, Telefon 0821/257830, 0821/257835, info@eventartmedia.de , www.eventartmedia.de
Ansprechpartner für die Presse: Jörg Garstka

Worddownload:
http://www.jensen-media.de/download/carmina_burana.doc

Bilddownload:
http://www.jensen-media.de/download/carmina_burana.jpg

Hintergrund:

Carl Orff (1895-1982): Carmina Burana

1934 entdeckte Orff die 1847 im Druck erschienenen Carmina Burana aus dem 12. Jahrhundert. Diese Handschrift aus Benediktbeuern enthält weltliche Lieder verschiedenster Art. Die Begegnung mit diesen Texten faszinierte Orff so sehr, dass ihn 'Bild und Worte überfielen', wie er sich später erinnerte, und er noch am selben Tag den ersten Chorsatz 'O Fortuna' skizzierte. Orff wählte aus den über 250 - oft vielstrophigen - Liedern einige wenige Texte aus, die dadurch in neue Zusammenhänge gerieten. 'Der mitreißende Rhythmus, die Bildhaftigkeit dieser Dichtungen und nicht zuletzt die vokalreiche Musikalität und einzigartige Knappheit der lateinischen Sprache' fesselten ihn.

Als großes Symbol steht über dem ganzen Werk das Glücksrad der Fortuna. Das ewige Kreisen der Welt zwischen Glück und Unglück, Aufstieg und Niedergang vertont Orff mit wenigen, immer wiederkehrenden Mitteln in einem großen Chorsatz, der am Anfang und Schluss des Werkes steht. Der Mittelteil besteht aus einzelnen Bildern: 'Uf dem Anger' - auf dem Dorfplatz; 'In Taberna' - in der Schänke; 'Cour d´Amour' - eine liebliche Musik voller Erotik. Zum Höhepunkt des Werkes singen Blanziflor, ein Held der französischen Rittersage, und Helena eine mitreißende Hymne auf die Liebe.

In den Carmina Burana fand Orff seine eigene musikalische Sprache. Die mittel-alterlichen Texte inspirierten ihn nicht zu Sehnsucht und Nostalgie, wie es noch in der Romantik, wenige Jahre früher, üblich war, sondern zu einer prall-sinnlichen Musik mit starker Vereinfachung in Rhythmik und Harmonik; ein Weg, der von Beobachtern mit Begriffen wie 'zurück zum Elementaren', aber auch 'Primitivismus' beschrieben wird. Wie so oft scheint die Wahrheit an einem undefinierten Punkt zwischen den Extremen zu liegen.

Die 1937 uraufgeführten Carmina Burana begründen Orffs weltweiten Erfolg und zählen zu seinen populärsten Werken.






zurück