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Vergessene Krisen #InDenFokus: pressrelations veröffentlicht Studie zur Aufmerksamkeit für wenig beachtete Krisen

30.06.2023, 10:55
Mediale Berichterstattung zum Libanon, Bangladesch und dem Südsudan

Analyse zum Thema Vergessene Krisen: Die aktuelle Studie Spotlighting Humanitarian Crises von pressrelations untersucht die Berichterstattung in deutschsprachigen Onlinemedien im Jahr 2022 zum Libanon, Bangladesch und dem Südsudan. In Auftrag gegeben wurde die Analyse von der Johanniter-Unfall-Hilfe und Aktion Deutschland Hilft im Rahmen der Kampagne #InDenFokus. Im Ergebnis zeigt sich, dass die oben genannten Fokusländer der Kampagne lediglich punktuell in den Fokus der medialen Aufmerksamkeit gelangen. Ein konstantes Medieninteresse gibt es jedoch nicht. Das Vergleichsland Ukraine hingegen steht seit der russischen Invasion im Februar des vergangenen Jahres kontinuierlich im Zentrum der Medienberichterstattung.
Große Unterschiede in der Berichterstattungsintensität zwischen den Fokusländern und der Ukraine
Medienberichte haben einen großen Einfluss darauf, wie stark eine Krise als solche wahrgenommen wird und wie präsent sie im öffentlichen Diskurs thematisiert wird. Dadurch hängt auch das Spendenaufkommen für von Krisen betroffene Länder mit ihrer medialen Aufmerksamkeit zusammen.
Der Beginn des Ukrainekriegs im Februar 2022 hat das Land schlagartig in den medialen Fokus gerückt und generiert fortwährend ein hohes mediales Interesse. Doch was ist mit Krisen, die sich außerhalb unseres Kontinents ereignen? Für die Kampagne #InDenFokus untersuchte der Medienbeobachter pressrelations, wie intensiv deutsche Onlinemedien über humanitäre Notlagen berichten, die sich nicht nur geografisch, sondern auch in Bezug auf die Lebensrealität am anderen Ende der Welt ereignen.
Neben der allgemeinen Medienresonanz der Fokusländer Libanon, Bangladesch und Südsudan sowie der Ukraine wurde untersucht, wie präsent Krisenthemen wie bspw. Naturkatastrophen, Kriege und gewaltsame Konflikte, Hunger oder Humanitäre Krisen und Hilfe im Allgemeinen innerhalb der jeweiligen Landesberichterstattung* sind. So greifen etwa neun von zehn Beiträge, die über den Südsudan berichten, auch mindestens eins der vorab definierten Krisenthemen auf.
Ferner lassen sich große Unterschiede bezüglich der Berichterstattungsintensität ausmachen: Während im vergangenen Jahr zu den drei Fokusländern zusammen rund 10.000 krisenbezogene Beiträge* in deutschen Onlinemedien veröffentlicht wurden, gab es über die Ukraine ca. 1,5 Millionen Artikel mit Krisenbezug, die so verhindern, dass die Krise in Vergessenheit gerät.
Eine Auswertung mit Hilfe künstlicher Intelligenz zeigt zudem, dass die Berichterstattung zu den Fokusländern oftmals von externen Faktoren getrieben wird. Auslöser für diese Storys sind hierbei nicht die Geschehnisse in den Krisenländern selbst.
Die vollständige Studie steht ab sofort kostenfrei unter www.pressrelations.news/studie/spotlighting-humanitarian-crises zum Download bereit.

Hintergrund zur Studie

Die Studie wurde im Rahmen der Kampagne #InDenFokus in Auftrag gegeben, durch die über 30 humanitäre Hilfsorganisationen medial übersehene Krisen in den Fokus rücken. Zielsetzung der Kampagne ist es zum einen über den weltweiten Einsatz der Organisationen in den drei Fokusländern der Kampagne - Libanon, Bangladesch und Südsudan - aufzuklären. Zum anderen soll das Bewusstsein der Öffentlichkeit für von Krisen betroffene Länder und Menschen gesteigert werden. Die Aktionswoche zur Kampagne fand ab dem 06. Mai 2023 statt.

Zur Methode von pressrelations:

Der vorliegenden Studie liegt ein hybrider Forschungsansatz zugrunde, bei dem Methoden der klassischen Medienresonanzanalyse mit einer hochmodernen künstlichen Intelligenz kombiniert werden. Im Rahmen der klassischen Medienresonanzanalyse definieren Analyst:innen vorab bestimmte Themen - in diesem Fall Krisenthemen wie bspw. Naturkatstrophen, Kriege oder Hunger. Mit dieser konfirmatorischen Vorgehensweise wird die mediale Resonanz eines bereits bekannten Konzepts an den Daten überprüft. Auf diese Art und Weise lässt sich die Präsenz eines fragestellungsrelevanten Themas gezielt abfragen. Künstliche Intelligenz wird im Rahmen der vorliegenden Studie als explorative Technik eingesetzt, um Entitäten und Themen zu identifizieren. Bei dieser ergebnisoffenen Vorgehensweise geben die Analyst:innen keine Konzepte vor. Anstelle dessen verarbeiten intelligente Algorithmen bei dieser Big-Data-Strategie Tausende von relevanten Textpassagen. Das entsprechende Topic Model repräsentiert dann im Ergebnis ein für alle Texte optimales Themenmodell.
Als Basis der Analyse dienen thematische Suchabfragen in deutschsprachigen Onlinemedien (Zeitraum: 01.01. bis 31.12.2022). Hierbei wurden alle Beiträge berücksichtigt, in denen eines der drei Fokusländer und/oder die Ukraine an mindestens zwei Stellen des Medienberichts genannt wurden. Hierbei wurde keine bewusste Auswahl einzelner Medien getroffen, jedoch beschränkt sich die Datenbasis auf folgende Medienarten: Überregionale und regionale Tageszeitungen, Sonntagszeitungen, Wochenzeitungen/Magazine, Fachmedien, Publikumspresse sowie Sendungen TV/Radio (Online).

*Mehrfachnennungen von Themen und/oder Ländern je Beitrag waren hierbei möglich


Kontakt für weitere Informationen
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Bastian Hammerschmidt
Stephanienstraße 36, 40211 Düsseldorf
Tel. 0175 / 2077 - 77
bastian.hammerschmidt@pressrelations.de
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